Unter dem Motto „Mehr Kohle für’s Rad – holt die Räder raus“ rief das „Oberhausen sattelt um“ bestehend aus ADFC, BUND, den Linken, den Grünen, Parents for Future, ISO und vielen Fahrradfreund*innen am Samstag, 17.04.2021, zu einer Fahrraddemo mit Start in Sterkrade auf. Und was sollen wir sagen: Es war mega!
Die Tour führte weiter durch Osterfeld, vorbei am Centro, über die Mülheimer Straße in die City Alt Oberhausen und dann über die Concordiastraße zur neugestalteten Bebelstraße.
Die Teilnehmerzahl überstieg bei weitem die Erwartungen. Offenbar nimmt das Thema umweltfreundlicher, alternativerVerkehr auch in Oberhausen an Fahrt auf. Etwa 250 Menschen im Alter von 6 bis 80 Jahren demonstrierten auf Fahrrädern, Lastenrädern, Tandems, Gravelbikes, E-Bikes, mit und ohne Anhänger für mehr Investitionen in die teils desolate Radinfrastruktur.
Im Fahrradklimatest bekam beispielsweise die Radwegqualität in Oberhausen die Note 5+, die Falschparkerkontrolle und Baustellenführung eine glatte 5.
Während dem Radverkehr die Finanzmittel und das Personal für den Unterhalt der Radinfrastruktur fehlen – die Zahl der Radfahrenden stieg durch Corona um 25% -, werden ungeachtet der Kosten weiter neue Parkplätze für den motorisierten Individualverkehr gebaut, so z.B. am Sportplatz Erlenstraße für 400.000 €. Die CDU forderte kürzlich sogar noch mehr Parkplätze in/für Königshardt.
Ein von den Linken geforderter und von den Grünen unterstützter Finanztopf für Radverkehr wurde dagegen erst kürzlich im Hauptausschuss von SPD, CDU, FDP und BOB mit Verweis auf das seit 2017 in Arbeit befindliche und noch längst nicht fertiggestellte Mobilitätskonzept blockiert.
Eine nachhaltige, Klima und Umwelt-freundliche Mobilität wird so auf die lange Bank geschoben.
Bei einer kurzen Zwischenkundgebung an der Kreuzung Mülheimer Straße / Essener Straße (Werksgasthaus) wies das Bündnis darauf hin, dass die an vielen Kreuzungen zugunsten des Autoverkehrs programmierten Ampelschaltungen parallel fahrende Radfahrer durch Bettelampeln oft mehr als 2 Minuten ausbremsen und diese Priorisierung des Autoverkehrs deutlich erkennen lässt, wo die bisherigen Schwerpunkte bei der Verkehrsplanung lagen.
Das muss sich ändern!!! Dafür wird Osu! sich weiter lautstark einsetzen.