Mit einer Fahrraddemo protestierte das Aktionsbündnis „Oberhausen sattelt um“ am 10. Juli 2021 für eine Verkehrswende, die angesichts der Klimakrise dringend notwendig ist, und gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen, dem 5000 Bäume zum Opfer fallen sollen.
Mit einer Fahrraddemo protestierte das Aktionsbündnis „Oberhausen sattelt um“ am 10. Juli 2021 für eine Verkehrswende, die angesichts der Klimakrise dringend notwendig ist, und gegen den Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen, dem 5000 Bäume zum Opfer fallen sollen. Anstatt Wald für den Autobahnausbau zu zerstören, müssen wir weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zum klimaverträglichen ÖPNV und Radverkehr. Die Fahrraddemo startete auf dem Osterfelder Markt. Nach der Eröffnung durch Andrea-Cora Walther, Aktionsbündnis „Oberhausen sattelt um“, erläuterte Burkhard Schmidt, ADFC, am Beispiel Osterfelds, dass Radfahrer*innen bei Verteilung und Gestaltung der Verkehrsflächen oft nicht berücksichtigt würden: „Die Radwegeinfrastruktur ist chronisch unterfinanziert. Es fehlen sichere und lückenlose Radwegeverbindungen, die eine alternative Mobilität erst möglich machen.“
Über die Teutoburgerstraße, die ausdrücklich als ein Beispiel für einen guten Ausbau des Radwegs genannt wurde, fuhren die Teilnehmer*innen der Demo nach Sterkrade, wo am Centerpoint ein Zwischenstopp eingelegt wurde. Hier ging es um die Forderungen des Aktionsbündnisses für ein lückenloses, sicheres und komfortables Radwegenetz in Oberhausen und die konsequente Berücksichtigung des Radverkehrs bei jeglicher Stadtplanung. Mindestens 25 EUR pro Kopf und pro Jahr für die Radverkehrsinfrastruktur in Oberhausen werden benötigt – nur so kann die Steigerung des Radverkehrsanteils auf 25% des gesamten Verkehrsaufkommens gelingen.
Danach führte der Weg zum Sterkrader Wald, der auf angenehm schattigen Waldwegen durchfahren wurde. Bei einem Zwischenstopp auf dem Oberförster-Hoffmann-Weg stellte Burkhard Schmidt heraus, dass es darum geht, das Kleinod Sterkrader Wald zu erhalten und Cornelia Schiemanowski, BUND Oberhausen, erläuterte die Folgen des geplanten Ausbaus des Autobahnkreuzes: „11 ha Wald – das sind mindestens 5000 Bäume – und ca. 22 ha Grünland- und Gehölzstrukturen, die für ein fragwürdiges Großprojekt mit jahrelanger Bauzeit und hohen finanziellen Kosten geopfert werden sollen – mitten der Klimakrise wäre das eine unverantwortliche Naturzerstörung und kontraproduktiv zur dringend notwendigen Verkehrswende.“
Die Fahrraddemo endete im Klimacamp, wo in einem anschließenden Workshop mit Teilnehmer*innen der Demo und des FFF-Klimacamps ein fruchtbarer Erfahrungsaustausch über Fahrradrouten im Ruhrgebiet stattfand. Eine Fortführung ist geplant.